von Barbara Teeke
Wenn sich Eltern mit dem Thema Hochbegabung befassen, machen sie sich sehr viele Gedanken, mitunter auch Sorgen.
Dabei spielen Sorgen und Ängste eine Rolle, die die familiäre Situation und das familiäre Umfeld betreffen. Aber auch die Überlegung, ob sie mit pädagogischen Fachkräften im Kindergarten, mit Lehrkräften in der Schule oder mit dem Kinderarzt dieses Thema diskutieren sollen und können, belastet Eltern mitunter sehr.
Auch wenn sich die folgenden Aussagen hauptsächlich auf den Kindergarten beziehen, kann manches sicherlich auch auf die Schule übertragen werden.
Folgende Fragen, Sorgen und Ängste beschäftigen Eltern im Hinblick auf eine vermutete oder bestätigte Hochbegabung ihres Kindes:
- Was wird auf uns zukommen wenn sich herausstellt, dass unser Kind hoch begabt ist?
- Was müssen wir dann Alles für es tun?
- Werden wir ihm gerecht werden können?
- Reichen unsere Möglichkeiten aus, um seinen Bedürfnissen zu entsprechen?
- Wie werden wir unseren anderen Kindern (den Geschwisterkindern) gerecht?
- Werden sich die Geschwister benachteiligt fühlen?
- Welche Auswirkung wird eine Hochbegabung auf unsere Familie haben?
- Mit welchen Personen wollen und können wir darüber sprechen?
- Mit welchen Personen müssen wir darüber sprechen, um sie in die Förderung unseres Kindes mit einzubeziehen?
- Wie werden unsere Freunde und Verwandten darauf reagieren?
…kurz gefasst…
Wenn sich Eltern mit dem Thema Hochbegabung befassen, machen sie sich viele Gedanken und sind mitunter besorgt im Hinblick auf die Auswirkungen auf ihr eigenes familiäres Umfeld. Aber auch die Auswirkungen, die es haben kann, wenn sie das Thema im Kindergarten oder in der Schule ansprechen, spielen bei ihren Überlegungen eine wichtige Rolle. Für ein gewinnbringendes Gespräch zwischen Erzieherinnen im Kindergarten und den Eltern ist es wichtig, diese Ängste zu kennen und sie im Gespräch aufzugreifen.
Folgende Fragen, Sorgen und Ängste beschäftigen Eltern, wenn sie an ein Gespräch mit den Erzieherinnen ihres Kindes über eine Testung oder auch über die vermutete oder festgestellte Hochbegabung denken:
- Sollen wir dieses Thema überhaupt im Kindergarten ansprechen?
- Wie sprechen wir dieses Thema an, damit unser Gegenüber nicht schon gleich zu Anfang genervt reagiert oder abblockt?
- Welche Ausdrücke sollen wir verwenden?
Siehe auch:
Den Begriff Hochbegabung vorsichtig verwenden
- Wie werden sie reagieren, wenn wir dieses Thema ansprechen?
- Werden sie es uns glauben?
Siehe auch:
- Können sie die festgestellte hohe Begabung mit seinem tatsächlichen Verhalten / mit ihren Einschätzungen in Einklang bringen?
- Was wird sich ändern, wenn wir dieses Thema ansprechen?
Muss sich unser Kind dann möglicherweise erst einmal beweisen?
Was wird von unserem Kind dann erwartet?
- Ist diese Einrichtung die richtige für unser Kind?
Aber auch pädagogische Fachkräfte machen sich Gedanken
und haben mitunter auch Ängste, wenn sie mit der festgestellten hohen Begabung eines “ihrer” Kinder konfrontiert werden:
- Warum erzählen uns die Eltern davon – was erwarten sie von uns?
- Wie sollen wir darauf reagieren?
- Wo bekommen wir Informationen her, damit wir angemessen reagieren können?
- Was bedeutet das für mich als pädagogische Fachkraft?
- Was bedeutet dies für unsere Einrichtung?
- Kann ich dem Kind gerecht werden?
- Ist das Kind bei uns richtig aufgehoben?
- Sollte das Kind vorzeitig eingeschult werden?
- Welche Angebote sollen wir für das Kind auswählen, ohne dass es eine Sonderposition einnimmt?
- Wie können wir es in die Gruppe besser integrieren?
Integrative Förderung was heißt das?
- Welche Materialien sind für das Kind geeignet, welche fehlen und sollten/können von uns angeschafft werden?
- Haben wir möglicherweise noch mehrere dieser Kinder in unserer Gruppe?
- Welche Kinder hatten wir in der Vergangenheit, von deren höheren Begabungen wir nichts bemerkt haben?
- Bei all meiner eigenen Offenheit diesem Thema gegenüber – wie sage ich es meinem Team?
Siehe auch:
Begabungsdiagnostik
Standards für die Durchführung diagnostischer Testverfahren
Mögliche Gründe für die Durchführung einer Förderdiagnostik
Sie erreichen Barbara Teeke unter: teeke@ppos.de
Copyright © Barbara Teeke 2006, siehe Impressum.
Datum der Veröffentlichung: 5.5.07