Fördern ist:
die richtigen Fragen auf spannende Weise zur richtigen Zeit
aufwerfen bzw. aufgreifen (den Kindern helfen, sie klar zu formulieren)
– und materielle und geistige Werkzeuge zu ihrer Beantwortung bereitstellen.
Am Anfang ist die Frage! Wenn das Kind keine Frage hat (oder die aufgeworfene Frage nicht annimmt), dann will es auch kaum lernen. Alle Versuche, dem Kind etwas beizubringen, werden dann ineffektiv sein!
Wo kommen die kleinen (und großen) Fragen her?
-
- aus der Eigenwahrnehmung und
- aus der Befassung mit der dinglichen Umwelt und
- aus der Beobachtung: das macht Spaß, wenn man es kann
(wie kann ich auch Rad fahren lernen?) und - aus dem eigenen Nachdenken und
- von anderen Menschen (sie werden an das Kind heran
getragen) und - aus der gemeinsamen Arbeit mit Anderen.
Leichte Fragen – schwierige Fragen
Hoch begabte Kinder bevorzugen schwierige Fragen.
Oft sind die Fragen so schwierig, dass die Erzieherin keine oder keine hinreichende Antwort weiß.
Das macht nichts! Denn:
Staunen über die interessante Frage ist immer möglich.
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- Mit dem Kind zusammen überlegen:
Wer könnte es wissen?
Wo könnten wir eine Antwort finden? - Die Experten-Kartei des Kindergartens nutzen.
Falls keine existiert, damit beginnen, eine anzulegen. - Fragen, die die Erzieherin aufwirft / an das Kind richtet, sollten
– das Denkniveau
– das Vorwissen
– die Vorerfahrungen des / der Kinder berücksichtigen.
- Mit dem Kind zusammen überlegen:
Erlebtes soll Erfahrung werden
Die schönsten Ausflüge, Feste, Projekte,
aber auch „kleine“ wichtige Erlebnisse und Begebenheiten aus dem Kindergartenalltag sowie Geschichten, Lieder, Bilderbücher liefern Unmengen Möglichkeiten, die Kinder anzuregen, das Erlebte geistig zu durchdringen.
Genauso wichtig wie die (planende, orientierende, evtl. beruhigende) Vorbereitung ist die Auswertung im Nachhinein.
Prozesse, die dabei eine Rolle spielen:
-
- das Erlebte, die Gefühle und Bilder gemeinsam erinnern,
- das Erlebte (teilweise) in Sprache fassen,
- die individuellen Erlebnisse zusammentragen und vergleichen,
- die neuen, interessanten Informationen zusammentragen,
- Schlussfolgerungen aus dem Erlebten ziehen,
- weitergehende Fragen an das Erlebte stellen
- das Erlebte bewerten.
Gute Fragen stiften Beziehungen!
1)
Wenn
ein hoch begabtes Kind immer wieder erlebt, dass eine Person ihm hilft, seine Fragen zu klären, seine Fragen genauer zu formulieren, weitere Fragen zu finden, die an seine Fragen sinnvoll anknüpfen,
dann
wird das hoch begabte Kind zu dieser Person eine besondere, vertrauensvolle Beziehung eingehen.
2)
Wenn
ein hoch begabtes Kind immer wieder erlebt, dass andere Kinder aus der Gruppe sich gemeinsam mit ihm und ähnlich intensiv mit „schwierigen“ Fragen (für beide Seiten erfolgreich, anregend) beschäftigen,
dann
werden zwischen diesen Kindern besondere, enge, freundschaftliche und unter Umständen sehr dauerhafte Beziehungen entstehen.
Schlussfolgerungen für die Praxis im Kindergarten ?