Hanna Vock

 

  • Begabungsfreundliche Einstellung,
    begabungsfreundlicher Blick, der vertrauensvolle Beziehungen stiftet.
  • Gezielte Einzelbeobachtung
    an Hand geeigneter Beobachtungsleitfäden,
    und zwar bald nach Aufnahme in den Kindergarten,
    um die besonderen Stärken, Fähigkeiten, Interessen des Kindes zu erkennen
    um zu erkennen, womit sich das Kind z. Z. geistig beschäftigt, wovon es fasziniert ist, worüber es nachdenkt und wie es denkt.
    Dokumentation dieser Beobachtungen.
  • Kontinuierliche Beobachtung im Kindergartenalltag
    und provozierende Beobachtungen, um die Anfangseindrücke zu überprüfen und zu vertiefen.
  • Wertschätzung
    der außergewöhnlichen Stärken und Interessen des Kindes
    – auch wenn es „intellektuelle“ Interessen sind und wenn sie „schulischen Stoff“ betreffen.
  • Aktive Signalisierung dieser Wertschätzung
    an das hoch begabte Kind, an seine Eltern und an die anderen Kinder der Gruppe.
  • Ursachenforschung
    bei auffällig aggressiver oder depressiver Verstimmung;
    dabei dauerhafte Unterforderung als Ursache in Betracht ziehen.
    Die Unterforderung beenden und darauf achten, ob das Kind dadurch mit der Zeit ausgeglichener, froher und aktiver wird.
  • Integration in die Gruppe
    durch Verbesserung und Unterstützung der Kommunikation zwischen dem/den hoch begabten Kindern und den anderen Kindern,
    durch Aufgreifen der besonderen Interessen und Spielideen des hoch begabten Kindes in Kleingruppen- und Projektarbeit,
    durch Berücksichtigung der möglichen Diskrepanz zwischen kognitiver und emotionaler Entwicklung.
  • Clusterbildung,
    um positive Gruppenerlebnisse zu organisieren,
    um Anregung durch andere besonders motivierte, ähnlich begabte Kinder zu erreichen,
    um für das Kind / die Kinder befriedigende Spiel- und Lern-Ergebnisse zu fördern.
  • Bewusst ganzheitliche Förderung
    in Projekten – egal ob von Kindern oder von der Erzieherin initiiert,
    dabei stets mehrere Entwicklungsbereiche ansprechen.
    Siehe: Förderung in Projekten.
  • Ausstattung des Kindergartens
    mit Spielmaterial, Büchern und anderen Medien, die auch für die hoch begabten Kinder eine Anregung und Herausforderung darstellen.
  • Experten
    in den Kindergarten holen, in die Welt hinausgehen.
  • Ein Klima der wirklichen Freiwilligkeit
    bei Angeboten schaffen.
    Jede Art von Leistungsdruck vermeiden.
    Wenn das Kind nicht unter dem Druck steht, Erwartungen der Erwachsenen zu erfüllen, sondern sich jeder Zeit auch zurückziehen kann, wird Überforderung sehr unwahrscheinlich.
  • Unterforderung vermeiden.
    Das Potenzial des Kindes ergründen.
    Das Potenzial und das Lern- und Entwicklungstempo des hoch begabten Kindes wirklich zur Zufriedenheit des Kindes ausschöpfen.
  • „Rennstrecken“ zulassen.
    Eigene Vorbehalte überwinden,
    Eltern stärken und ermutigen, das Kind in seinem Entwicklungstempo nicht zu bremsen.
  • Einen günstigen Termin zur Einschulung finden
    – zusammen mit dem Kind, den Eltern und der aufnehmenden Schule.
  • Die begabungsfreundliche Zusammenarbeit mit der Grundschule
    aktiv anstreben.

Optimal ist, wenn erreicht wird, dass das gesamte Team einer Kindertagesstätte eine begabungsförderliche Haltung einnimmt.

Wichtig ist dabei auch, dass im Team fachliche Offenheit und kompetente Kommunikation herrschen. Aber selbst wenn nur eine Kollegin / ein Kollege gute Hochbegabtenförderung umsetzt, ist es ein großer Gewinn für hoch begabte Kinder.

Dieser Text wurde unter Mitwirkung der Kita Sedanstraße in Remscheid erarbeitet, die im Jahr 2006 zum „Integrativen Schwerpunktkindergarten für Hochbegabtenförderung“ zertifiziert wurde.

Datum der Veröffentlichung: 22.9.09
Copyright 2005 © Hanna Vock / Barbara Teeke, siehe Impressum.

Die Übersetzung dieses Beitrags ins Englische wurde gesponsert von
Heike Miethig aus Alsdorf und von Helma Dressen aus Aachen.

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