Den abstrakten Begriff „Zeit“ für die Kinder transparent machen
von Nicole Tomann-Viesel
Nachdem ich mehrmals im Morgenkreis beobachtet habe, wie spannend die Gespräche über Wochentage und Monate für René, mein Beobachtungskind, und unsere anderen Kinder sind, meine ich, dass das Thema Zeit ein interessantes und ansprechendes Thema für eine Kleingruppe sein kann.
Zu René siehe auch: René (5;4) lernt lesen.
Das Ziel meiner Arbeit ist, dass die Kinder ein individuelles Zeitverständnis aufbauen.
Innerhalb von fünf Wochen möchte ich den abstrakten Begriff Zeit für die Kinder transparent gestalten. Zeit soll erkannt werden als etwas, was unaufhörlich fortschreitet und durch die Natur vorgegeben wird.
Da die Altersspanne der Kinder in der Kleingruppe mehr als 18 Monate beträgt, muss das Zeitverständnis individuell ermöglicht werden. Für mich wird es besonders interessant sein zu sehen, wie René sich in einer Kleingruppe verhält, die sich sehr gezielt mit einem Thema beschäftigt.
Im Laufe des Projektes wollen wir uns mit spannenden Fragen beschäftigen:
- Was ist natürliche Zeit, wo erleben wir sie?
- Wie können wir erkennen, dass die Zeit vergeht?
- Wie können wir Zeit messen?
Jeder Forscher aus unserem Team legt sich von Beginn an eine Projektmappe an. In dieser Mappe wird alles dokumentiert, was wir bzw. jeder Einzelne, mit dem Thema Zeit in Verbindung bringen. Diese Mappe soll eine Verbindung zwischen Kita und zu Hause sein. Ich habe die Kinder und Eltern dazu angeregt, dieses Projekt auch parallel in der Familie zu besprechen. Über zusätzliches Material in der Mappe würde ich mich sehr freuen. Dieses Material kann uns neuen Gesprächsstoff bieten. Außerdem wird die Wichtigkeit des Projekts noch größer, wenn die Eltern daran mitarbeiten.
Die Gruppe der Zeitforscher
Bei der Auswahl der Kinder für die Kleingruppe habe ich versucht, Kinder auszuwählen, die ähnliche Interessen haben wie René. Dabei hat sich ergeben, dass die Kinder einen Altersunterschied von eineinhalb Jahren haben.
Hannes ist 4;4 Jahre alt. Er ist sehr aufgeweckt und liebt Beschäftigungen, in denen viele Fragen entstehen. Alles möchte er gerne genau erklärt haben. Hannes hat einen sehr großen Wortschatz und versteht Zusammenhänge sehr schnell. Sicherlich könnte auch er mein Beobachtungskind sein.
Malte ist 5;7 Jahre alt und ein Vorschulkind. Malte kann sich für sehr viel interessieren und weiß über sehr viele Dinge gut Bescheid. Sobald man ein Thema anspricht, zieht er Verknüpfungen. Er teilt gerne mit, was er in diesen Bereichen schon alles weiß und bringt immer wieder gerne Informationsmaterial für die Gruppe mit.
René, mein Beobachtungskind, ist nun 5;10 Jahre alt. Er gehört jetzt zu den Vorschulkindern und kommt sehr regelmäßig und gerne in den Kindergarten. Nach wie vor spielt René gerne mit Baumaterial auf dem Bauplatz, mit Puzzle und logischen Spielen. Er hat immer noch viel Spaß an Buchstaben und Zahlen.
Alle drei Kinder freuen sich und sind auf unser gemeinsames Projekt gespannt.
Bei der Auswahl der Beschäftigungsangebote versuche ich, eine ganzheitliche Förderung zu beachten. Das Projekt lebt vom Gespräch und den individuellen Ideen der einzelnen Kinder. Daher kann es sein, dass geplante Angebote weggelassen werden und neue hinzukommen.
Geplant habe ich zwei bis drei Beschäftigungen pro Woche.
Tag 1: Vorstellung des Forscherthemas
Zu Beginn erkläre ich den Kindern, dass wir uns in den nächsten Wochen mit dem Thema Zeit auseinandersetzen werden. Die Kinder reagieren zunächst sehr zurückhaltend. Es scheint mir als hätten sie sich noch nie Gedanken zu diesem Thema gemacht.
René wirkt desinteressiert und schaut zum Fenster hinaus. Malte ist sehr interessiert und überlegt, was er dazu weiß. Hannes hört zu.
Nach etwa fünf Minuten kommen erste Aussagen:
– Zeit ist, wie viel Uhr es ist (René).
– Zeit ist Wettrennen.
– Zeit ist Wachsen der Bäume.
– Zeit ist die Autowaschstraße.
– Zeit ist die Geschwindigkeit des Wetters.
Zum Abschluss dieser Gesprächsrunde erzähle ich den Kindern von einer natürlichen Zeit. Eine Zeit, die fortschreitet, auf die wir keinen Einfluss haben. Die wir aber immer erleben können.
Als kleine Hausaufgabe bekommen die Kinder die Aufgabe, einen Globus und Taschenlampen mit zu bringen. Das macht sie anscheinend neugierig.
Tag 2: Tag und Nacht
Den zweiten Forschertag können wir optimal beginnen: Die Kinder haben alle an ihr Material gedacht, so dass wir mit fünf Globen (Malte hat drei mitgebracht!) starten können.
Unser Thema ist heute: Tag und Nacht. Die Kinder sollen durch Experimentieren mit dem Globus und einer Taschenlampe und durch ein Rollenspiel die Entstehung von Tag und Nacht wahrnehmen
Sehr lebendig tauschen die Kinder ihre Vermutungen untereinander aus. Interessiert nehmen sie die Erklärungen vom Stand der Sonne und der Drehung der Erde auf.
Im dunklen Raum können die Kinder sehr gut erkennen, wie das Licht auf die Erde fällt. Als die Kinder im Rollenspiel selbst Erde und Sonne darstellen, verstehen sie die Erd-Drehung und die Lichteinstrahlung. Sie können fühlen, wie ihnen die Sonne (Taschenlampe) ins Gesicht strahlt. Als sie den Rücken zur „Sonne“ drehten, ist das Gesicht im Dunklen.
René ist aktiv dabei, ist aber nicht gleich in der Lage zu erzählen, wie Tag und Nacht entstehen.
Für mich ist es schwer zu erkennen, ob dies mit seinen sprachlichen Defiziten zusammenhängt oder ob er das Spiel nicht nachvollziehen kann. Als wir aber eine Stunde später im Garten sind, kommt René zu mir und sagt: „Tag und Nacht hängt mit der Erdumkreisung zusammen.“
Tag 3: Bildbetrachtung
Motiviert treffen sich die Zeitforscher und schauen sich ein Bild an, auf dem die Entstehung von Tag und Nacht zu sehen ist. René erklärte mir heute, dass er genau weiß, womit der Wechsel von Tag und Nacht zusammenhängt. Er erklärt mir das Bild und will es von sich aus farblich gestalten.
Die Kinder in der Gruppe achten sich gegenseitig, obwohl es drei ganz verschiedene Charaktere sind. Gemeinsam sind sie, wie sie sagen, ein Forscherteam. Dieser Tag ist sehr wertvoll für die soziale Integration. Der Umgang miteinander ist sehr rücksichtsvoll.
Tag 4: Fragen und Antworten
Immer wieder fragen die Kinder, wann wir uns in unserer Forscherrunde treffen.
Heute stelle ich einfach eine Frage an unserem runden Tisch:
„Wie können wir wissen, wie schnell die Zeit vergeht?“
Die Kinder antworten: „Ich weiß, wie die Zeit schneller vergeht. Wenn etwas Spaß macht. Gestern habe ich erforscht: Als mein Freund abgeholt wurde, war die Zeit viel zu schnell vergangen.“
„Im Malbuch darf man nicht über die Linie malen, das braucht Zeit.“
„Der Wettkampf braucht Zeit.“
René antwortet zurückhaltend: „Ich weiß nichts, vielleicht weiß der Malte was.“
Auf meine zweite Frage: „Wie können wir die Zeit messen?“ kommen diese Antworten:
„Es gibt viele Zeiten.“
„Man kann Zeit in Monaten messen. Ein Monat hat 30/31 Tage.“ (René)
„Es gibt Stunden und Minuten.“
Ich schlage vor, dass wir eine Zeitmessmaschine erfinden könnten:
vielleicht eine Musikzeituhr.
Ein Lied singen braucht seine Zeit. Die Kinder stellen fest: dafür brauchen wir eine Stoppuhr.
Wenn wir ein Lied singen und dabei die Zeit stoppen, wissen wir, wie lange das Lied dauert. Dauert das Lied eine Minute, dann müssen wir fünfmal das Lied singen, damit fünf Minuten vorbei gehen.
Es ist eine sehr spannende Diskussion, an der sich alle drei Kinder gleichwertig beteiligen.
Tag 5: Stoppuhr
Heute nutzen wir die Stoppuhr. Wir stoppen die Zeit und stellen fest, was wie lange dauert.
Wir dokumentieren alles in unseren Forschermappen.
Am Morgen haben wir gemeinsam überlegt, was wir im Laufe des Tages alles mit der Stoppuhr messen können. Wir haben uns entschieden für:
- den Morgenkreis,
- ein Puzzle spielen,
- das Frühstück,
- das Zähneputzen,
- das Anziehen,
- das Rausgehen.
Dieses Zeitmessen mit der Stoppuhr hat zur Folge, dass unsere kleine Gruppe heute den ganzen Vormittag gemeinsam verbringt. Mir fällt auf, dass die Kinder trotz Stoppuhr keinen Wettkampf aus den einzelnen Situationen machen. Sie haben gemerkt, dass sie gemeinsam etwas machen können und somit gleichzeitig fertig werden (zum Beispiel ein Puzzle oder gegenseitiges Helfen beim Anziehen).
Wichtig ist es für die Kinder, die einzelnen Zeiten in ihren Mappen zu dokumentieren. Die ganze Zeit über zeigen die Kinder große Ausdauer.
Tag 6: Basteln einer Zeitmessmaschine
Heute wird ein neues Mitglied in unsere Forschergruppe aufgenommen: Jasmin ist 5;9 Jahre alt und ist vor acht Wochen in unsere Kindergartengruppe gekommen. Sie zeigt großes Interesse an unserem Projekt.
Wir wollen heute die Zeit mit Hilfe einer Kerze messen.
Wir zünden eine Kerze an und stellen eine Sanduhr daneben. Nach 20 Minuten wollen wir schauen, wie weit die Kerze abgebrannt ist. Während dieser Zeit lese ich den Kindern eine Geschichte von der Zeit vor (Lisa, Max und Oma Lotte: Zeit messen, JuniorForscher Verlag).
Nach 20 Minuten blasen wir die Kerze aus und vergleichen sie mit einer neuen Kerze.
Jedes Kind hat eine eigene Kerze. Die neuen Kerzen markieren wir nun an der Stelle, bis zu der die andere Kerze abgebrannt ist. Dann zünden wir die Kerze ein zweites Mal an und wiederholen das Ganze noch einmal.
In der Zwischenzeit dekorieren die Kinder ihre neuen Kerzen. Am Ende haben wir nun eine Kerze gebastelt, mit der wir einen Zeitraum von 20 Minuten messen können.
Malte fehlt heute, weil er krank ist. Für mich ist es sehr spannend zu sehen, wie René sich verhält, wenn Malte nicht da ist. Malte ergreift oft das Wort, da er sehr sprachgewandt ist.
René zeigt sehr viel Geduld, obwohl er nicht sehr gerne bastelt. Oft verweigert René Beschäftigungen im feinmotorischen Bereich. Er will zuerst viele Buchstaben auf seine Kerze drücken. Das gelingt ihm – aber nicht so, wie er es sich vorgestellt hat. Er löst das Wachs wieder ab und drückt nun Punkte auf die Kerze. Die Gestaltung der Kerze hat René Spaß gemacht. Zum Abschluss sagt er: „Heute werde ich 20 Minuten mit meiner Mama spielen, ich weiß jetzt genau, wie viel das ist.“
Tag 7: Wochentagsfächer
Heute haben wir einen Gastforscher: Elias ist ein Besucherkind aus der ersten Klasse. Somit beschäftigen sich heute fünf Kinder mit dem Thema Zeit.
Wir sprechen noch einmal kurz darüber, in welcher Einheit wir den Tag messen können. Den Kindern fällt sofort die Stoppuhr ein.
René berichtet Jenny und unserem Gastforscher ausführlich darüber, dass wir den Tag in Stunden, Minuten und Sekunden messen können. Dabei kann René wieder sein ganzes Zahlenverständnis zeigen. Außerdem erklärt er in einer Kurzfassung, was wir zuvor in den Tagen alles erlebt haben.
Wir lernen die Wochentage als neue Maßeinheit. Als Hilfsmittel basteln wir uns einen Wochentagsfächer. Dieser Fächer besteht aus 7 verschiedenfarbigen Streifen (ca. 2 cm mal 6 cm), die mit einer Klammer zusammengehalten werden.
Wir haben die Woche unterteilt in Werktage und Wochenende. Zwei Streifen für das Wochenende haben die gleiche Farbe. Nun diskutieren wir, was uns an die einzelnen Wochentage erinnert: Montag erinnert uns an einen Mond, Mittwoch an die Mitte von fünf. Die Kinder malen jedes für sich ein Symbol pro Tag auf einen Streifen.
Am Ende können alle fünf Kinder mit Hilfe ihres individuellen Fächers die Wochentage in der richtigen Reihenfolge aufzählen. Es ist interessant zu sehen, welche Ideen die Kinder haben, um sich kleine „Eselsbrücken“ zu bauen.
Tag 8: Monate
Nach einer Woche Urlaub ist die erste Frage: Was machen wir heute im Forscherteam?
Wir sprechen über die Monate – eine weitere Methode, Zeit im Jahr zu planen. Spontan zählen die Kinder die Monate auf. René erzählt: „Ich merke mir Januar, da habe ich Geburtstag.“ Bald merke ich jedoch, dass René sehr unkonzentriert ist und herumalbert.
Als ich jedoch ein Arbeitsblatt einsetze, ist René wie verwandelt: aufmerksam und hochkonzentriert. Die Anforderungen, die das Blatt stellt, sind recht schwierig. Sehr schnell und ohne viel nachzufragen, erledigt René seine Aufgabe. Er hat überhaupt nicht das Gefühl, dass die Arbeit schwierig ist und wirkt danach ausgeglichen und ruhig. Von sich aus will er das Blatt anmalen und dann frühstücken gehen.
Die anderen Kinder brauchen für dieses Blatt meine Begleitung. Für den nächsten Tag nehmen wir uns vor, die einzelnen Monate und ihre Tage in Bausteintürmen nachzubauen. Das haben wir gemacht und so konnten wir sehen, dass die Monate unterschiedlich lang sind.
Tag 9: Das Lied von der Jahresuhr
Da sich René sehr gerne mit Instrumenten beschäftigt, ist es mir wichtig, eine Beschäftigung mit Instrumenten anzubieten. Ich stelle den Kindern Schlaginstrumente zur Verfügung.
Dann stelle ich das Lied „Die Jahresuhr“ von Rolf Zukowsky vor. Gemeinsam beschäftigen wir uns mit dem Text und den Instrumenten.
Januar, Februar, März April,
die Jahresuhr steht niemals still.Mai, Juni, Juli, August
weckt in uns allen die Lebenslust.September, Oktober, November, Dezember
und dann, und dann,
fängt das Ganze schon wieder von Vorne an!
Die Kinder haben Spaß daran, einen eigenen Rhythmus zu erfinden. Das Lied wird gesungen, gesummt oder auch gesprochen. Durch die Schlaginstrumente, die eine sehr rhythmische Musikbegleitung darstellen, ist es recht einfach, den Text zu erlernen.
Tag 10: Abschlussgespräch
Heute teile ich dem Forscherteam mit, dass wir uns nun nicht mehr regelmäßig treffen werden. Das Projekt „Zeit“ haben wir intensiv ausgearbeitet.
In einem Resümee besprechen wir noch einmal alle Projekt-Tage. Es ist interessant, dass die Kinder zu allen Tagen etwas erzählen können. Am intensivsten haben die Kinder die Erdumdrehung erlebt. Außerdem finden sie das Thema „Zeit messen“ sehr spannend.
Hier ein schöner Abschluss-Satz von ihnen:
„Wir haben herausgefunden, dass die Welt sich immer dreht und die Zeit nie stehen bleibt. Wenn die Erde stehen bleibt, dann geht alles kaputt und die Zeit bleibt stehen.“
Die Kinder sind aber auch enttäuscht, dass das Projekt zu Ende ist. Alle sind der Meinung, dass sie schon viel über die Zeit erfahren haben, aber dennoch gerne mehr erfahren möchten.
Malte fragt: „Braucht eigentlich alles seine Zeit oder gibt es auch etwas, was keine Zeit braucht?“
Eine sehr spannende Frage!
Wir einigen uns darauf, dass wir uns in der darauffolgenden Woche noch einmal zusammensetzen müssen um darüber zu sprechen.
Konntet Ihr das tun? Und wenn Ja, was kam dabei heraus?
Was bleibt? (Reflektion)
Es hat mich sehr beeindruckt, zu sehen, wie motiviert die Kinder über einen langen Zeitraum in ihrer Forschergruppe gelebt haben. Immer wieder, wenn wir uns getroffen haben, begrüßten sich die Kinder mit: „Guten Morgen, Forscherteam. Was wollen wir heute besprechen?“ Die Rolle des einzelnen Forschers haben die Kinder sehr wichtig und ernst genommen.
Es war ein fester Zusammenhalt in der Gruppe, obwohl die Charaktere der einzelnen Kinder sehr unterschiedlich sind. Den Zusammenhalt brachte das gemeinsame Interesse am Thema und am Forschen wollen. Interessant war auch, wie positiv neue Kinder ins Team aufgenommen wurden.
René, mein eigentliches Beobachtungskind, informierte sich hauptsächlich im Kindergarten über dieses Thema. Er hat dieses Projekt nicht mit in die Familie übernommen. Andere Kinder jedoch haben sich auch zu Hause sehr intensiv mit diesem Thema auseinander gesetzt, haben viel Material mit in die Einrichtung gebracht.
Es war gut zu sehen, wie sich die Informationen wie ein Netz über unsere Gruppe spannten. An einem Punkt sind wir gestartet und in alle Richtungen ausgeschweift.
Schnell habe ich gemerkt, dass fünf Wochen viel zu wenig Zeit für solch ein Projekt sind. Es haben sich immer wieder neue Impulse ergeben, die Kinder wollten viel ausprobieren und erfinden.
Durchaus hätten wir uns die Zeit nehmen müssen, ein ganzes Jahr zu beobachten. Die Geburtstage, Jahreszeiten und Festtage. Eine Umdrehung der Erde um die Sonne.
Meine Ziele jedoch waren konkret formuliert und für die Kinder in dieser Zeit nachvollziehbar. Jedes einzelne Kind konnte sich eine Vorstellung vom Begriff Zeit machen.
Mit viel Spaß wurden die einzelnen Projekttage in den Mappen festgehalten. Ich konnte immer wieder beobachten, wie die Kinder auch im Großgruppengeschehen ihre Mappen holten und den anderen Kindern erklärten, was sie bis dahin erfahren haben.
Die Kinder haben eine schöne Möglichkeit nachzuschlagen und können zu jeder Zeit Neues hinzufügen.
Wichtig war für mich noch einmal, die Erfahrung zu machen, wie sinnvoll ein interessenorientiertes Lernen ist. Kinder nach ihren Schwerpunkten zusammenzuführen und in individuellen Gruppen zu fordern. Die Eigenmotivation ist um vieles größer und somit auch der Lernerfolg. Außerdem kann Integration durch gleiche Interessen entstehen. Die Kinder fühlen sich durch das Thema miteinander verbunden.
Datum der Veröffentlichung: Mai 2016
Copyright © Nicole Tomann-Viesel