von einer IHVO-Absolventin (Erzieherin)

 

Bastian (6;1), der sprachlich sehr gewandt ist, viel weiß und viel wissen möchte, lehnte Fremde deutlich ab. Auch größere Menschengruppen (mehr als fünf Personen) versuchte er zu meiden; das konnte so aussehen, dass Bastian einen Raum mit fremden oder vielen Menschen nicht betrat, die Personen beleidigte oder sich versteckte.

Zu Nicola, seinem besten Freund, hat Bastian eine sehr enge Beziehung, zu den meisten Kindern der Gruppe nahm er aber jahrelang keinen näheren Kontakt auf.

Im Laufe der „Was fliegt, fährt und schwimmt?-AG“ änderte sich Bastians soziales Verhalten.

Die Gruppe aus acht Kindern, die ihm anfangs noch suspekt erschien, war für ihn immer mehr eine Gemeinschaft, in der er sich wohl fühlte, in der er neue Erfahrungen machen … und auftrumpfen … konnte.

Er genoss es, den anderen Kindern einen Sachverhalt zu erklären und die Kinder der AG hörten seinen meist sehr anschaulichen Beschreibungen gerne zu.

Siehe auch: Bastian erklärt sein Traumauto.

Zum Ende der AG-Zeit begann er sogar damit, jüngeren Kindern zu helfen und sie zu motivieren.
So schlug er einem 3-jährigen Mädchen vor, ihren Klumpen aus Knete, der im Wasser immer wieder sank, anders zu formen.
Beim Gestalten eines Autos aus einem großen Pappkarton war der Andrang gewaltig, jeder wollte den Karton bemalen – aber Bastian überließ jüngeren Kindern den Vortritt.

Inwieweit Bastians verändertes Verhalten ein Resultat der AG-Arbeit ist, kann ich nicht genau bestimmen; auf jeden Fall reagiert Bastian heute auf fremde Personen und Situationen entspannter. Außerdem lässt er die Nähe und die Kontaktversuche anderer Kinder nun zu, sein Freundeskreis hat sich vergrößert.
Solche positiven Verhaltensänderungen waren auch bei anderen Teilnehmern der AG zu erkennen, vor allem bei den „Kindergarten-Neulingen“, die sich anfangs noch sehr schüchtern verhielten.

 

Datum der Veröffentlichung: Februar 2014
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