Martina Werner

 

Meine 2. Praxis-Aufgabe im IHVO-Zertifikatskurs lautete:
– Erweitere dein Bild vom Beobachtungskind mit Hilfe der Fragebögen.
– Entwickle daraus ein Angebot in Einzelarbeit oder in einer Kleingruppe.
– Dokumentiere den Verlauf.
– Nenne Ausblicke auf weitere Angebote und Vorgehensweisen.

Für die Zusammensetzung der Kleingruppe hatte ich schon Ideen im Kopf und habe dann im Großteam unserer Kita die Auswahl der Kinder besprochen.

Wir haben uns für vier Kinder entschieden, die Merkmale zeigen, die eine höhere Begabung vermuten lassen und die zum Teil etwas abseits stehen (ein fünftes Kind habe ich dann noch dazu genommen).

1. Malte:
Malte ist nun Zeit 5;5 Jahre alt und mein Beobachtungskind im Zertifikatskurs.
Durch meine intensiven Beobachtungen (beschrieben in: Malte, 5;0 Jahre) habe ich festgestellt, dass Malte besondere Interessen zum Beispiel an Umweltthemen hat.
Er hat besondere Probleme im sozialen Umgang mit anderen Kindern und bei der Konfliktbewältigung. Zum Teil ist er, meiner Meinung nach, auch unterfordert. Ich hoffe, dass ihm das Angebot viele interessante Themen bietet, dass er neue Freunde findet und damit seine sozialen Kompetenzen erweitern kann. Ihn werde ich immer wieder gründlicher zwischendurch beschreiben.

Mehr zu Malte erfahren Sie hier: Malte, 5;0 Jahre

… kurz gefasst …

Dieser Beitrag ist unter anderem eine Werbung für Kleingruppenarbeit! Die Autorin beschreibt ausführlich, wie es gelungen ist,
fünf besonders lernfreudige Kinder zu einer Gruppe zusammen zu fassen, die sich über längere Zeit gemeinsam mit verschiedenen Themen beschäftigt.
Alle Kinder kommen nacheinander mit ihren zur Zeit vordringlichen Interessen zum Zuge. Es zeigt sich in diesem Beitrag wieder einmal, dass eigentlich ziemlich verschiedene Kinder konzentriert, ausdauernd und sozialverträglich arbeiten, wenn sie sich kognitiv auf einem ähnlichen Niveau befinden.

Außerdem beginnt hier die praktische Förderung eines „schwierigen“ Jungen.
Hanna Vock

2. Pascal:
Er ist 4;10 Jahre alt. Er fällt besonders auf durch motorische Defizite und Sprachprobleme in Form von Stottern. Er hat keine festen Freunde, spielt aber gerne mit Kindern, die nicht so wild sind, wie es sich ergibt. Er hat wenig Selbstvertrauen in seine Tätigkeiten. Trotz seines Stotterns verblüfft er mich immer wieder mit seinen Fähigkeiten beim Reimen, seinem ungewöhnlichen Wortschatz oder seiner Fähigkeit, Buchstaben selbst im Vorbeifahren mit dem Bus aus Werbeplakaten zu erkennen und zu benennen. Schreiben kann er sie durch seine motorischen Schwierigkeiten noch nicht.
Auch in anderen kognitiven Bereichen erstaunt er mich immer wieder, zum Beispiel bei kleinen Rechenaufgaben, die er im Kopf löst.
Ich habe Pascal ausgewählt, weil ich ihn besser kennen lernen möchte, was steckt in ihm? Ich möchte ihn über seine Stärken fördern und ihm damit auch mehr Selbstvertrauen geben und eventuelle Ängste abbauen. Neue Freundschaften könnten sich ergeben.

3. Rico:
Rico ist 5;4 Jahre alt. Ihn habe ich erst kurz vor Beginn meines Angebotes noch spontan dazu genommen. Ich habe mit seiner Mutter ein Elterngespräch zum Entwicklungsstand gemacht – und dabei fielen mir viele Kriterien ins Auge, die auf eine höhere Begabung schließen lassen, zum Beispiel sein besonderes Interesse Lesen und Schreiben zu lernen, seine große Fantasie, seine etwas andere Sicht der Dinge oder auch sein momentaner Unwille, in den Kindergarten zu gehen. Sein Kommentar: „Hier ist es langweilig!“ (Er war übrigens derjenige, der die Idee hatte, mit den Wasserflaschen Musik zu machen.) Ich glaube, er ist unterfordert, und dem sollte man schnell entgegenwirken.
Daher möchte ich ihm gerne Angebote machen, die wirklich seine Interessen treffen, damit es ihm weniger langweilig ist.

4. Nora:
Nora ist 5 Jahre alt, von ihrer Gruppenleiterin habe ich die Informationen bekommen, dass Nora in vielen Bereichen eine überdurchschnittliche Begabung zeigt, zum Beispiel beim Umgang mit Zahlen. So hat sie den „Heinevetter 10er-Trainer“, ein Lernspiel, den eines unserer höher begabten Kinder frustriert zur Seite gelegt hatte, mal eben alleine, im Vorbeigehen, beendet. So macht sie das immer, mal eben, ohne sichtbare Mühe, ohne Lob zu erwarten. Auch sie ist eher eine Einzelgängerin und passt auch von daher in diese Gruppe.
Ihr würde ich auch gerne besondere Herausforderungen bieten und die Möglichkeit, neue Freundschaften zuschließen.

5. Naomi:
Sie ist 4 Jahre alt und ist in derselben Gruppe wie Nora. Auch bei ihr wurde mir im Großteam von besonderen Fähigkeiten berichtet, so kann sie zum Beispiel schon Schleifen binden und zeigt besondere Interessen im feinmotorischen Bereich. Beim Bogenschießen am Sommerfest hat sie sich besonders geschickt angestellt.
Somit hat auch Naomi besondere Fähigkeiten, die ich gerne fördern möchte. Vielleicht kann sie auch als Expertin im Bereich Motorik fungieren und Pascal so unterstützen.

Alle fünf Kinder sind im nächsten Kindergartenjahr Vorschulkinder, so dass sie öfter miteinander zu tun haben werden. Sie zeigen besondere Fähigkeiten und Interessen, die sie vor allem in die Vorschulgruppe einbringen können. Ich möchte ihnen die Möglichkeit geben, ihre ganz speziellen Wünsche zu befriedigen und ihnen dafür die entsprechende Zeit geben.

In dieser Kleingruppe finden sie gleichgesinnte Spielpartner und man kann intensiver miteinander arbeiten! Dadurch kann man ihre Motivation und Neugierde hoch halten. Mein Ziel ist es, dass alle gemeinsam davon profitieren können und neue Freundschaften entstehen und Außenseiterrollen vermieden werden.
Ich möchte sie persönlich beobachten und teils besser kennen lernen, höher begabte Kinder brauchen unsere besondere Aufmerksamkeit. Ich akzeptiere und wertschätze damit ihre besonderen Fähigkeiten. Dafür möchte ich alle Bildungsbereiche nutzen und mit Experten zusammen arbeiten.

Fünf Kinder – fünf Interessen

Mit allen fünf Kindern habe ich den Interessen-Fragebogen ausgefüllt, um aus ihrem eigenen Mund ihre Interessen heraushören zu können.

Ich habe mich mit jedem Kind zu zweit zurückgezogen, so dass wir ungestört waren.
Mit meinem Beobachtungskind Malte habe ich den Fragebogen zuerst ausgefüllt. Zufällig kam die Erzieherin der Nachbargruppe dazu, die ihn in diesem Kindergartenjahr betreuen wird, und ist mit ihm den Fragebogen noch mal durchgegangen. Dabei stellte sich heraus, dass ich zweimal etwas falsch verstanden hatte. Er findet es nicht nur blöd, wenn sein Gebautes kaputt gemacht wird, sondern wenn überhaupt irgendetwas kaputt gemacht wird. Und als Berufswunsch hatte er „Krankenwagen“ angegeben. Ich habe, ohne nachzudenken, Krankenwagenfahrer aufgeschrieben. Das war auch nicht korrekt. Er meinte speziell den Sanitäter, der die Verletzten hinten in den Wagen schiebt und versorgt. Das konnten wir dann zusammen klären.

Ich habe daraus gelernt, wie wichtig es ist, mit dem Kind zusammen im Dialog zu bleiben und nicht gleich eigene Interpretationen anzustellen.

Ich war erstaunt, wie genau Malte wusste, was er mir gesagt hatte. Hier sieht man noch mal seine erstaunliche Gedächtnisfähigkeit.

Die Auswertung der Fragebögen ergab – (Da ich Rico erst später spontan dazu genommen habe, ist er in dieser Auswertung nicht dabei.):
Das mögen die Kinder gerne, entsprechend haben sie in der Tabelle den lächelnden Smiley angekreuzt:

Malte

Pascal

Naomi

Nora

Theater

x

x

x

x

Lesen

x

x

x

Fremdsprachen

x

x

Malen und Zeichnen

x

x

x

Pflanzen

x

x

x

x

Musik

x

x

Computer

x

x

x

Geschichten

x

x

Cassetten hören

x

x

x

Schreiben

x

x

x

x

Kochen und Backen

x

x

x

x

Rechnen

x

x

x

Tanzen

x

x

x

x

Turnen

x

x

x

x

Basteln

x

x

x

x

über Fragen nachdenken

x

x

x

x

Rätsel lösen

x

x

x

x

Daraus ergibt sich ein gemeinsames Interesse in den Bereichen: Theater, Pflanzen, Schreiben, Kochen und Backen, Tanzen, Turnen, Basteln, über Fragen nachdenken und Rätsel lösen.

Hier die Antworten auf die offenen Fragen:

Malte

Pascal

Naomi

Nora

Gesellschaftsspiele

Uno

Monopoly, Mau Mau

Umweltthemen

Müllabfuhr

Häuserbau, Gummistiefel, Bäume

Spielmaterial

Autos

Bücher Lego, Kuscheltiere/ Rollenspiele, Basteln

Puppen

Pferde, Trampolin, Salto, Turnübungen

Sammeln

Nüsse

Muscheln

Kastanien

Süßigkeiten

Was kannst du
besonders gut?

Fahrradfahren, Lernen, Morgenkreis- Leiter

Fahrradfahren, reimen, alles

Ballett, Turnen

Trampolin, Malen

Was möchtest du
lernen?

Skateboard fahren, Gewinnen, Schreiben

Papierflieger basteln, Flugzeug malen

Buchstaben schreiben, Lesen

Salto

Was gefällt dir im
Kindergarten nicht?

Ärgern, Kaputt machen

Schubsen, Hauen, Boxen

Hauen, Kratzen, Kneifen, Spucken, Schubsen

Hände waschen, im Kiga rausgehen

Was ist dein
Lieblingsspielzeug?

Hasi, Kuscheltiere, echte Katzen und Hasen

Kuschelkatze

Puppe „Günther“

Bücher

Feuerwehr, Wimmelbücher, „Mama Muh“

Piraten, Hexen

Einhörner

Fernsehen

Sendung mit

Cars,

Pocahontas,

Pippi

der
Maus, Sponge Bob

Sesamstraße

Emil und die Wildgänse

Langstrumpf, Wicki, Sponge Bob, Bibi Bloxberg

Berufswunsch

Polizist, Sanitäter, Koch

Lehrer

?

?

Manche Aussagen der Kinder waren wirklich spannend. So mag Nora zum Beispiel das Händewaschen und das Rausgehen aufs Freigelände nicht, während alle anderen sich einig waren, Hauen, Schubsen, usw. ist blöd. Oder Nora sammelt Süßigkeiten, da hat sie bestimmt an Karneval oder St. Martin gedachte. Jedenfalls fällt da ihre andere Art zu Denken auf.
Und ausgerechnet das Kind, das stottert, möchte Lehrer werden. Ich habe vor kurzem einen Roman bzw. eine Lebensgeschichte gelesen, wo auch ein Junge, der gestottert hat, Lehrer geworden ist. Vielleicht ist das ja eine gute Therapie, wer weiß?
Malte hatte jedenfalls zu jeder Frage ganz konkrete Antworten. Die mich in meinen bisherigen Beobachtungen bestärken.

Mit Rico habe ich den Fragebogen auch noch kurzfristig ausgefüllt. Er war besonders interessiert am Lesen- und Schreibenlernen und am Bogenschießen.

Nach den Beobachtungen, nach den Fragebögen und nach den Besprechungen im Team wollte ich die Arbeit so anlegen:

    • Kleingruppenarbeit
    • Themen vorbereiten
    • Themenauswahl zusammen mit den Kindern
    • Name für die Gruppe
    • Regelmäßige Treffen

1. Treffen – Themen finden

Nach Absprache im Großteam habe ich mich mit den fünf Kindern am 6. Juni um 9.00 Uhr zum ersten Mal im Forscherraum zusammengesetzt. Wir saßen am Tisch und haben uns kurz vorgestellt, und ich habe den Kindern erklärt, dass wir uns demnächst öfter treffen, weil wir gemeinsam besondere Interessen haben.

Auf einem Tisch hatte ich verschiedene Gegenstände zurechtgestellt, die jeweils symbolisch für eine Sache stehen sollten. Wir haben diese Gegenstände zusammen erklärt und gemeinsam überlegt, wofür sie stehen könnten:

Grünpflanze:
Alle Kinder hatten Interesse, sich um Pflanzen zu kümmern oder etwas über sie zu lernen.
Auto der Müllabfuhr:
Malte hat schon lange besonderes Interesse am Thema Müllabfuhr und auch die anderen Kinder zeigen Interesse an Umweltthemen.
Bogen:
Mehreren Kindern hat das Bogenschießen beim Sommerfest so gut gefallen.
Seil:
Das Seil stand stellvertretend für Schleifen und Knoten binden, woran Naomi besonderes Interesse hatte.
Kochtopf:
Alle Kinder fanden Kochen und Backen gut.
Kuscheligel:
Alle Kinder mögen gerne Kuscheltiere oder Puppen, auch im Rollenspiel.
Pferd von Schleich:
Die Kinder waren alle mit auf dem Reiterhof und mochten gerne reiten.
Rätselheft:
Das war Noras besonderes Interesse.
Musik-CD:
Alle Kinder haben angekreuzt, dass sie gerne Musik mögen.
Schere:
Die Schere stand für Bastelangebote.
Gesellschaftsspiel:
Auch das machen alle Kinder gerne.
Holzbuchstabe:
Besonders Rico, Nora und Pascal interessieren sich für Buchstaben, Schreiben- und Lesenlernen.
Holzzahl:
Auch Rechnen war bei mehreren Kindern von Interesse.
Pinsel:
Die Mädchen und auch Rico malen gerne Bilder mit vielen Details.
Verbandspäckchen:
Laut den Erzieherinnen der Nachbargruppe spielen die Mädchen dort gerne Doktorspiele und haben Interesse an einem 1.Hilfe-Kurs angemeldet.
Blatt mit Turnübungen vom Sommerfest:
Einige Kinder, wie zum Beispiel Nora haben Interesse, besondere Kunststücke wie einen Salto zu erlernen.

So hatte ich, glaube ich, für jeden etwas dabei.
Jedes Kind konnten sich dann einen Gegenstand aussuchen. Ich habe die Kinder dann mit diesem Gegenstand fotografiert, zum einen um ihre Wahl festzuhalten und zum anderen für eine Dokumentation im Portfolio-Ordner.

Dann habe ich die Kinder gefragt, was sie sich Besonderes wünschen zu ihrem gewählten Thema. Dabei konnte jeder seine Ideen einbringen. Das habe ich auf einem weißen Blatt mitgeschrieben, auf das später noch das Foto kam.

Malte hat sich, wie nicht anders zu erwarten, die Müllabfuhr ausgesucht. Er wollte gerne mit diesem Auto spielen, Rollenspiele dazu machen und aus einem Karton ein Auto basteln und die Bauklötze zu Müll umfunktionieren. Er möchte eine echte Müllabfuhr besichtigen, ein echtes Müllauto sehen und die „Anlage, wo sortiert wird, auf dem Band“. Er möchte zu einer Müllverbrennungsanlage.

Pascal hat die Musik-CD gewählt. Er möchte gerne Musik hören, Musikinstrumente spielen, z.B. Gitarre oder Trommel, Singen, Tanzen und dann hatte er noch die Idee, ein Lied zu singen und aufzunehmen.

Rico hat sich den Bogen ausgesucht. Er wollte Bogenschießen, mit Mama und Papa zu einem Turnier gehen und einen Bogen selber bauen.

Naomi hat das Seil genommen. Sie möchte damit gerne Schleifen binden, Knoten machen, Seilchen springen, Tau ziehen und Gegenstände ziehen, z.B. eine Kutsche.

Nora hat das Rätselheft in die Hand genommen, weil sie was lernen möchte, nämlich Nachmalen, Rätsel, Striche machen, Schreiben, Rechnen und Fehler suchen.

Bei diesem ersten Treffen spielte Malte den Clown. Er hat Grimassen gemacht, gerülpst und Quatsch erzählt. Rico fand das lustig und hat begeistert mitgemacht. Sie konnten auch schlecht still sitzen bleiben. Die anderen Kinder fühlten sich dadurch massiv gestört. Da die Themen aber für alle interessant waren, da es ja „ihre“ Themen waren, konnte ich sie immer wieder zum Zuhören animieren.

Das Treffen hat dann ca. 30 Minuten gedauert. Das ist schon eine lange Zeit, um sich zu konzentrieren.
Rico hat dann noch die Kinder gezählt, die mitmachen, und Naomi hat von ihren Erfolgen beim Bogenschießen am Sommerfest berichtet, „Ich habe ins Gold getroffen!“
Am Ende haben wir uns noch auf eine Reihenfolge einigen können, mit welchem Angebot wir beginnen und wie es dann weitergeht.

Alle wollten anfangen, außer Naomi. Sie hat gesagt, sie möchte Letzte sein. Sofort kamen von den anderen Kindern Ideen, wie man eine Reihenfolge festlegen könnte. Dann wollte Malte in der Mitte sein und Pascal wollte hinter Malte sein. Nora wollte immer noch erste sein und Rico hat sich bereit erklärt, zweiter zu sein. So hat ein Kind den Anstoß gegeben, das Problem zu lösen. Das zeigt besondere soziale Fähigkeiten, die ich noch weiter beobachten möchte.
Daraus ergibt sich folgende Reihenfolge:
1. Nora: Rätsel
2. Rico: Bogenschießen
3. Malte: Müllabfuhr
4. Pascal: Musik
5. Naomi: Seil

Drei der von den Kindern gewünschten Themen
konnte ich im Rahmen dieser Hausarbeit „abarbeiten“:
Rätselheft, Bogen und Müllabfuhr.
Die beiden restlichen folgen in der nächsten Hausarbeit.

Damit endete das 1. Treffen, später fiel mir ein, dass wir vergessen hatten, uns einen Namen zu geben. Damit wollte ich den Zusammenhalt unserer Gruppe stärken.

Um auch den Eltern unsere Arbeit transparent zu machen, habe ich einen Elternbrief geschrieben und ihn mit Erklärungen weitergereicht.
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Liebe Eltern!

Alle Kinder sind einzigartig und haben besondere Fähigkeiten und Interessen!
Um diese zu unterstützen, haben sich fünf Kinder Anfang Juni zum ersten Mal in einer Kleingruppe getroffen, Nora und Naomi aus der Räubergruppe, und Malte, Pascal und Rico aus der Strolchengruppe. Wir möchten zusammen regelmäßig besondere Themen bearbeiten, Projekte gestalten, Neues erkunden,…
Nach einer intensiven Befragung der Kinder, konnte ich verschiedene gemeinsame Themen herausfiltern und den Kindern in Form von Gegenständen, wie beispielsweise ein Buchstabe aus Holz, einen Bogen, ein Kuscheltier, eine Musik-CD, ein Müllauto, ein Seil, eine Zahl aus Holz,… zur Auswahl stellen.
Bei ihrem ersten Treffen haben sie sich folgende Bereiche ausgesucht:

Rätsel
Bogenschießen
Müllabfuhr
Musik
Seil, Knoten und Schleifen

Die Kinder hatten auch schon einige Ideen, was sie zu diesen Themen machen möchten, z.B. einen eigenen Bogen bauen, zur Müllverbrennungsanlage fahren, Gitarre spielen oder Seilchen springen.
Vielleicht brauchen wir bei der Ausführung unserer Projekte auch manchmal Ihre Unterstützung, wie z.B. Fahrgemeinschaften bei Ausflügen oder Hilfe bei der Erledigung von „Hausaufgaben“.
Außerdem werden wir uns vielleicht noch einen eigenen Namen geben, lassen sie sich überraschen.

Wir werden Sie über unsere Projekte auf dem Laufenden halten und freuen uns auf eine spannende Zeit!

Martina Werner

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Auch das Team habe ich von meinem Treffen informiert und um Mithilfe gebeten, so haben wir Tage herausgesucht, an denen wir uns treffen können. Beim Bogenschießen und bei der Musik bekomme ich Unterstützung von weiteren Fachkräften. Außerdem habe ich erste Materialien besorgt, wie Rätselhefte, Schnürsenkel oder Bögen.
Dann habe ich mit meinem Bogensportverein gesprochen und vereinbart, dass die Kinder in der Ferienzeit beim Training auf dem Außengelände sonntags zuschauen können. Auch dafür gab es einen Elternbrief. Mein Schwager ist bei der Müllabfuhr und der hat mir Tipps gegeben, wo man Autos besichtigen kann. So kann man außenstehende Experten mit einbinden.

2. Treffen – Rätselei

Beim 2. Treffen haben wir dann einen Namen gesucht. Das war nicht einfach, da die Kinder tausend Ideen hatten: Igel-Gruppe, Skelett-Gruppe, Gespenster-Gruppe, Stern-Gruppe, Feuerwehr-Gruppe, Müllabfuhr-Gruppe, … Sie konnten sich nicht einigen, da habe ich sie darauf hingewiesen, was sie sich denn ausgesucht haben. Als Erzieherin muss man manchmal Impulse setzen, um eine Einigung zu erzielen oder um die Kinder nicht zu überfordern.

Dann kamen wir auf die Idee, unsere Anfangsbuchstaben zu nehmen oder die der gewählten Themen. Das klappte auch nicht. Dann hatte Nora die Idee, dass wir „Truppe“ anstatt Gruppe heißen sollten. Und ich hatte die Idee, dass wir Rätsel-Truppe heißen, wenn wir mit dem Thema Rätsel beschäftigt sind und Bogenschießtruppe, wenn wir mit Bogenschießen beschäftigt sind, … Wir haben abgestimmt und bis auf Malte waren alle dafür. Er wollte nur Müllabfuhr-Truppe heißen. Das fand Naomi ungerecht und die anderen gaben ihr Recht. Da war wieder ihr besonderes soziales Gespür.

So konnten wir dann als Rätsel-Truppe weitermachen.
Auf der Empore im Gruppenraum der Strolchengruppe stehen verschiedene Tische und Stühle und ein Fotokopierer. Dort hatte ich verschiedene Rätselhefte, Kreuzworträtsel, Vorlagen zum Schreiben oder Mandalas bereit gelegt. Die Kinder konnten sich etwas aussuchen und dann fotokopieren. Nach kurzer Zeit hatten sie den Fotokopierer durchschaut und konnten ihn mehr oder weniger alleine bedienen.

Sie haben sich die unterschiedlichsten Sachen ausgesucht:
Nora hat sich besonders schwierige Sachen ausgesucht, wie z.B. Zahlen verbinden oder Reimen und Schreiben. Sie brauchte wenig Hilfe und hatte sehr viel Ausdauer. Sie hat noch weitergemacht, als alle anderen Kinder längst weg waren, ca. 2 ½ Stunden (!) insgesamt.

Malte war besonders von Fehlersuchen fasziniert oder Blättern, in denen größere oder kleinere Zahlen unterschieden werden mussten. Auch er war konzentriert bei der Sache, wollte aber immer wieder Hilfe von mir haben oder seine Handlungen bestätigt haben. Er hat aber auch den anderen geholfen. So konnte er seine Fähigkeiten positiv nutzen.

Naomi wollte rechnen und den Weg durch einen Irrgarten malen. Sie hat sehr selbstständig gearbeitet, hatte aber wenig Interesse und ist früh wieder in ihre Gruppe zurück gegangen.

Pascal wollte Zahlen verbinden. Er hatte zwar motorische Schwierigkeiten, ließ sich davon aber nicht entmutigen. Er hat alles ganz langsam und in Ruhe gemacht und war hinterher stolz, weil ich ihn für seine Gründlichkeit gelobt habe und dafür, dass er die Reihenfolge der Zahlen richtig hatte. Nebenbei hat er noch den anderen Kindern geholfen. Dabei konnte ich wieder merken, dass er kognitiv große Fähigkeiten hat, diese aber motorisch schwer umsetzen kann. Dabei helfen dann solche Angebote, wo er über seine Interessen auch die Motorik übt.

Rico hat sich auch für Zahlen verbinden, Irrgarten und Schlangen ausmalen entschieden. Bei ihm merkte man, dass er solche Lernhefte oft zu Hause macht. Er war geübt und hatte immer nur eine kurze Frage: „Was muss man da machen?“ Dann legte er schon los und war schnell fertig. Er hat die meisten Blätter gemacht.

Um die Eltern von der Namenswahl und vom Fortgang des Projekts zu informieren, habe ich folgenden Brief verfasst:

Hallo liebe Eltern!

So, jetzt wissen wir endlich, wie wir heißen!
Als wir gerätselt haben, hießen wir „Rätsel-Truppe“, jetzt sind wir mit Bogenschießen beschäftigt und heißen „Bogenschieß-Truppe“, wenn wir uns demnächst mit dem Thema Müllabfuhr beschäftigen nennen wir uns „Müllabfuhr-Truppe“, dann kommt noch das Thema Musik also „Musik-Truppe“ und zuletzt das Thema Seil also „Seil-Truppe“.
Dafür haben sich Malte, Rico, Pascal, Naomi und Nora entschieden.

Zur Zeit beschäftigen wir uns mit Bogenschießen. Wir haben Pfeile neu befiedert und den Ort aufgebaut, wo wir demnächst schießen wollen. Mit einem einfachen Plastikbogen haben wir unsere „Schießanlage“ schon getestet. Ab Montag wollen wir dann die richtigen Bögen ausprobieren. Geplant ist auch noch der Bau eines eigenen Bogens, mal schauen!

Ein Teil der Kinder hatte außerdem den Wunsch, mal bei „richtigem“ Bogenschießen zuzuschauen. Diese Gelegenheit haben sie in den Ferien jeden Sonntag beim Training von 10.00 bis 12.00 Uhr bei den Bogensportfreunden Lindlar auf dem Außengelände. Sie finden uns in Lindlar direkt neben dem Volksbank Parkstadion. Ganz in der Nähe sind auch das Schloss, ein Abenteuerspielplatz und das Freilichtmuseum.

Wir würden uns über einen Besuch sehr freuen!
Ihre „Bogenschieß-Truppe“

Bei Fragen wenden sie sich bitte an Martina Werner aus der Strolchengruppe

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Allen Kindern hat der Rätsel-Tag Spaß gemacht. Jetzt wusste ich, welche Blätter den Kindern besonders gefallen und habe auch den anderen Kindern, sowohl Strolchen als auch Räubern, diese angeboten. Auch etliche andere Kinder hatten großes Interesse. So können sie von den besonderen Interessen der höher begabten Kinder profitieren.

Malte verhielt sich im Kindergarten seit Anfang Juli besonders auffällig. Er hatte ständig einen ganz bösen Gesichtsausdruck, als hätte er einen „Hass auf die ganze Welt“, anders lässt sich das nicht beschreiben. Er hat sich oft mit einem anderen Jungen angelegt, der zwar 7 Monate jünger ist, ihm aber körperlich überlegen. Sie haben sich oft wegen Kleinigkeiten, etwa wer gerade das Laufrad fahren darf, geprügelt oder heftig an den Haaren gezogen. Die meisten Kinder haben Angst vor Malte, so dass er keinen Widerstand kennt. Ich war bei diesen Gelegenheiten nicht dabei, meine Kolleginnen haben mir davon berichtet und mit ihm ein Portfolio-Blatt gemacht: „Mein soziales Ziel!“ Sie haben schriftlich festgehalten, dass er andere Kinder nicht verletzen darf. Bei weiteren Vergehen wird er auf die Vereinbarung hingewiesen.

Wir bemühen uns zur Zeit besonders, ihm Alternativen zu seinem aggressiven Verhalten anzubieten, indem wir ihn bei Konflikten unterstützen und ihm verschiedene Lösungsvorschläge bieten, so dass er eine Wahl hat und selber darüber nachdenken kann. So war letztens eine Situation in der Turnhalle, wo alle Kinder eine Mauer gebaut haben und ein Kind dann nicht mehr mitmachen wollte. Timo wollte lieber mit zwei Bausteinen einen Computer bauen. Malte hat sich empört bei einem Erzieher Hilfe geholt und der hat ihn gefragt: „Warum gibst du ihm die beiden Teile nicht und ihr baut mit dem Rest weiter?“ „Ach so, auf die Idee bin ich nicht gekommen!“, antwortete Malte dann.

3. Treffen – Bogenschießen

Als nächstes haben wir uns als „Bogen-Truppe“ getroffen. Das Wetter war schön, alle waren draußen und so haben wir spontan mit den Vorbereitungen für das Bogenschießen begonnen. Drei Erzieherinnen kennen sich mit diesem Sport aus, unter anderem auch ich. Wir Drei haben z.B. die Pfeile neu befiedert. Die Kinder, nicht nur von der Bogen-Truppe, saßen interessiert dabei. Sie haben gefragt, warum wir das machen. Das waren gespendete Pfeile, an denen Reparaturen vorgenommen werden mussten. Sie wollten auch wissen, wie das Befiederungsgerät funktioniert und wann wir endlich schießen. Wir haben einiges an Material gespendet oder geliehen bekommen und einen Teil auch gekauft. Bei Interesse möchten wir das Bogenschießen als festes Angebot in unserem Kindergarten anbieten, sowohl material- als auch personaltechnisch sind wir jetzt gut ausgerüstet. So können alle wieder von den besonderen Wünschen der höher begabten Kinder profitieren.

Als nächstes haben wir die Anlage aufgebaut. Dafür brauchten wir ein Sicherheitsnetz, die Kinder haben geholfen es aufzuhängen. Dann brauchten wir die Zielscheibe, die haben die Kinder an die richtige Stelle gerollt, und eine Absperrung aus Stöcken und Fähnchen, damit keiner zwischen die Pfeile laufen kann. Die Kinder haben die Stöcke gesucht und die Fahnen aufgehängt. Dabei haben auch viele andere Kinder mitgeholfen. Einige Kinder haben sich Stühle hingestellt, um als Zuschauer alles beobachten zu können.

Erst mal haben wir nur zwei einfache Plastikbögen ausprobiert, da die anderen noch bei der Kollegin zu Hause waren. Einer war von mir und einen hatte Naomi mitgebracht. Später haben wir auch mit richtigen Langbögen aus Holz geschossen. Da der Fingerschutz für die Kinder zu groß war, haben wir uns kurzerhand noch eigene gebastelt.
Am ersten Tag gab es viele Zuschauer und auch Kinder, die selber schießen wollten.
Rico durfte anfangen, da es sein Wunschthema war. Er stellt sich schon recht geschickt an beim Schießen und hat viel Ausdauer. Aber am besten konnte es einer von den Vorschulkindern, den habe ich kurz entschlossen zu meinem Assistenten gemacht und er hat dann den anderen Kindern alles vorgemacht. Er hat sich, wie ich, vor die Kinder gestellt und alles genau erklärt.

Naomi wollte ein Mal nicht mitmachen, weil sie am Computer saß. Auch diesen Wunsch gilt es dann zu akzeptieren. Beim nächsten Mal war sie intensiv dabei. Sie kann den Bewegungsablauf schon sehr gut und trifft.
Und Pascal hat sich getraut mitzumachen, obwohl er mit dem Bewegungsablauf Mühe hatte. Leider kamen öfters weniger schöne Kommentare von den zuschauenden Vorschulkindern, so dass er beim nächsten Mal nur zuschauen wollte. Das hat die Bogentruppe teilweise entmutigt. Daher haben wir beschlossen, nach den Ferien weiter zu machen, wenn die Großen in der Schule sind.

Malte war besonders intensiv bei der Sache und hat sich geschickt angestellt. Er hätte gerne ohne Unterbrechung geschossen, sah aber ein, dass alle mal schießen wollten. Er konnte sich gut an die Regeln halten. Dafür habe ich ihn gelobt, was ihn sichtlich gefreut hat. Einmal haben wir das Schießen abgebrochen, weil es zu heiß war.
Nicht nur die Bogen-Truppe war sehr begeistert bei der Sache, auch viele andere Kinder waren fasziniert.

Nachdem die Vorschulkinder weg waren, ging das Interesse am Bogenschießen stark zurück, weil drei Kinder der Bogentruppe in Urlaub waren und die anderen beiden, Rico und Malte, nach dem Gruppenwechsel erst mal ihre neue Gruppe kennen lernen wollten. Dann folgten drei Wochen Schließungszeit und im September begann dann die Eingewöhnung neuer Kinder. So gab es erst mal eine Pause.

Mittlerweile ist der Platz fest aufgebaut, Material vorhanden und es braucht nur wenige Handgriffe, um schießen zu können. Bogenschießen erfordert eine intensive Beschäftigung mit seinen motorischen Fähigkeiten. Kleinste Bewegungen ergeben auf der Zielscheibe große Veränderungen! Es ist außerdem eine sehr ruhige Sportart, die gleichzeitig mentales Training ist. Man kann abschalten und wird ruhiger. Ich habe das mit den Kindern in den letzten Tagen viel gemacht. Bei einem neuen Kind, 5 Jahre alt, das uns mit motorischen Schwierigkeiten beschrieben wurde, konnte ich feststellen, dass sie besonders gut schießen kann. Sie hat den Bewegungsablauf sehr schnell verstanden und kann alles gut umsetzen. Das habe ich auch den Eltern berichtet und sie haben sich sehr darüber gefreut und wollen sie vielleicht bald im Verein anmelden. Bogenschießen kann man ab 6 Jahren im Verein machen. So ist aus dem Wunsch „Bogenschießen“ eine feste Einrichtung in unserer Kita geworden, von der alle profitieren.

Jetzt kommt Malte mit seinem Thema dran: Müll!

Da Malte immer wieder nachgefragt hat, wann wir endlich zur Müllabfuhr fahren, haben wir uns dann nach der Schließungszeit seinem Wunsch gewidmet. Das war nicht so einfach, da er ja jetzt nicht mehr in meiner Gruppe ist und die Eingewöhnungszeit neuer Kinder sehr viel Energie und Zeit braucht.
Trotzdem hat sich die „Müllabfuhr-Truppe“ auf den Weg gemacht!

Ich habe mich noch mal mit meinem Schwager verständigt, und der hat mir eine Firma ganz in der Nähe genannt. Anfang September habe ich mich dann mit Malte getroffen, um bei der Firma Neuenhaus in Kürten anzurufen und einen Termin zu vereinbaren, bzw. erst mal zu fragen, ob eine Besichtigung überhaupt möglich ist.
Nachmittags, als alle neuen Kinder weg waren, sind wir ins Büro gegangen und haben uns die Telefonnummer aus einem Telefonbuch rausgesucht. Malte hat das Buch anhand eines kleinen Hörers, der auf dem Buchrücken gemalt war, erkannt. Dann hat er das K für unseren Ort Kürten gesucht und schließlich das N für die Firma Neuenhaus. Er hat den Namen auf einen Zettel geschrieben, ich sollte ihm die Buchstaben nennen. Die meisten kannte er bereits, andere habe ich ihm auf Wunsch vorgeschrieben. Die Telefonnummer habe ich ihm vorgelesen und er hat mitgeschrieben, die Zahlen konnte er schon. Ich habe dann automatisch zwischen die Vorwahl und die eigentliche Nummer noch einen Schrägstrich gesetzt. Da hat er mich gefragt, wofür der ist. Ich habe ihm erklärt, dass es die gleiche Nummer in verschiedenen Städten geben kann und man deshalb eine Vorwahl braucht, damit der Anruf auch in der richtigen Stadt landet. Er hat nach Beispielen gefragt und ich habe ihm einige genannt:  02268 für Kürten, 0221 für Köln oder 040 für Hamburg.

Da Malte den Wunsch mit der Müllabfuhr hatte, durfte er auch dort anrufen und selber Fragen stellen. Ich wollte ihn so viel wie möglich in sein Projekt mit einbinden, damit auch wirklich seine Interessen getroffen werden.
Wir haben uns dann am nächsten Nachmittag einen ruhigen Raum gesucht und das Telefon mitgenommen. Rico wollte auch mitmachen. Ich habe Malte gefragt, ob er selber mit den Leuten sprechen möchte und welche Fragen er denn hat. Er hatte dann die Idee, dass ich seine Fragen aufschreiben sollte, damit wir nichts vergessen.
Das waren seine Fragen:

    • Wann können wir da hinkommen?
    • Haben Sie da Mülltrennung?
    • Haben Sie ein ganz großes Band zum Sortieren?
    • Wo ist eine Müllverbrennungsanlage?
    • Kann man ein echtes Müllauto anschauen, auch von innen?
    • Können wir Müll mitbringen, den wir da sortieren dürfen?
    • Gibt es eine Müllauto-Waschanlage? (Auf diese Frage wäre ich nie gekommen, aber ist doch logisch, oder? Schließlich werden Müllautos ja dreckig und müssen irgendwann auch mal wieder sauber gemacht werden. So lernt man nie aus, sondern mit den Kindern mit!)

Beim ersten Anruf hatte niemand Zeit für uns. Am nächsten Tag haben wir den zweiten Versuch gestartet, Malte war die ganze Woche sehr aufgeregt und kam immer wieder zu mir und hat nachgefragt, wann wir weitermachen. Diesmal waren sie bei der Firma Neuenhaus vorbereitet und wir haben alle Fragen stellen können und einen Termin vereinbart. Dafür haben wir am Telefon den Lautsprecher angemacht, damit Rico und ich mithören konnten. Malte hat mich dann immer wieder leise gefragt, was er noch mal fragen wollte. Der Mann am anderen Ende hat sich viel Zeit genommen und ausführlich geantwortet. Dabei ergaben sich für Malte auch wieder neue Fragen, die er sofort geäußert hat. Ganz schön mutig, mit einem Fremden selber zu telefonieren! Er war während des Gesprächs hoch konzentriert, sehr ernst, sicher und selbstbewusst. Rico war nur kurz bei der Sache und hat vom eigentlichen Gespräch wenig mitbekommen, er hat gespielt.

Hinterher war Malte ganz aufgeregt und hat mir jeden Tag vorgerechnet, wie viele Tage es noch bis zur Besichtigung sind. Wir haben dann die Kinder der „Müllabfuhr-Truppe“ gefragt, wer mitkommen möchte. Sie sollten ihre Entscheidung selber fällen. Pascal wollte nicht mit. Er ist, seitdem er bei den Räubern ist, gegen alles. Er traut sich wohl erst mal nicht so viel zu und muss erst mal bei den Räubern richtig ankommen. Die Anzahl der Kinder war wegen des Verkehrsaufkommens auf dem Gelände der Firma Neuenhaus auf 8 beschränkt. Wir haben dann noch die Vorschulkinder gefragt, so dass schließlich 7 Kinder mitkamen. So konnten wieder weitere Kinder von den Ideen und Wünschen der höher begabten Kinder profitieren. Wobei eigentlich auch jüngere Kinder gerne noch mit wollten, vielleicht können sie mit zur Müllverbrennungsanlage, mal sehen.
Am nächsten Tag kam Malte zu mir in die Gruppe und meinte, ihm wäre langweilig. Er könnte doch Müll suchen, um ihn zur Müllabfuhr mitzunehmen, meinte ich daraufhin. Sofort war er Feuer und Flamme und wir haben 4 Mülleimer im Kämmerchen (Abstellraum) aufgestellt und mit Schildern versehen, die Malte selber gemalt und beschriftet hat:
– Papier,
– Grüner Punkt (damit kannte er sich schon aus),
– Restmüll,
– Plastikflaschen (das hatte er am Telefon erfahren).

Damit wurde für ihn die Wartezeit spannender. Er hat jeden Tag Müll gesammelt, alle Erzieherinnen um Mithilfe gebeten, bei der Köchin in der Küche nachgefragt und den Mülleimer aus dem Büro geleert. Jeden Tag kam er und fragte, ob ich noch was hätte. Er hat sogar meine Wasserflasche ausgekippt, damit er endlich eine Plastikflasche hatte. Darüber war ich dann weniger begeistert, was ich ihm auch deutlich gesagt habe. Er hat das auch eingesehen und war bestürzt über meine Reaktion, anschließend war er noch fleißiger bei der Sache. Schließlich muss man trotzdem klare Grenzen setzen.
Er hat jedenfalls alle angesteckt und jeder hatte dann besonderen Müll, wie z.B. einen kaputten Globus oder große Kartons. Viele haben an ihn gedacht und waren offen für seine Wünsche.

Auch hierzu habe ich wieder einen Elternbrief geschrieben und zwei Eltern gebeten, mich zur Müllabfuhr begleiten. Wegen der Eingewöhnungszeit sollte der Ausflug nachmittags stattfinden und es konnte nur eine Erzieherin mit.

Malte war in dieser Zeit oft bei uns Strolchen zu Besuch. So wollte er auch an einer Geburtstagsfeier teilnehmen. Da er sich nicht an vereinbarte Regeln gehalten hat, durfte er nicht mitmachen. Er war geknickt. Insgesamt habe ich ihn aber in dieser Zeit sehr entspannt erlebt und er hat toll mit unseren Kindern am Nachmittag gespielt. Dabei hat er sich nun gut an die Regeln halten und hat nicht über das Tun der Kinder bestimmt. Auch aus der Räubergruppe habe ich die Rückmeldung bekommen, dass er dort einer von vielen ist und nicht mehr diese Angst verbreitende Rolle hat, die er bei den (jüngeren) Strolchen hatte.

Die anderen Kinder in seiner neuen Gruppe kümmern sich einfach wenig um seine Wünsche und haben keine Angst. Das konnte ich gestern noch beobachten. als er draußen etwas bauen wollte und Hilfe brauchte. Er musste lange rufen, bis jemand ihm geholfen hat, und keiner hat sich von seiner bestimmenden Art in seinem Spiel unterbrechen lassen. Trotzdem hat er sein Ziel erreicht, ohne jemanden zu „verletzen“. Wenn Malte irgendwo neu ist, macht er erst mal wenig mit, ist zurückhaltend und beobachtet, wie was funktioniert. Das hat er bei den Räubern wohl auch gemacht, langsam fällt er aber doch in gewohnte Muster zurück und will das Kommando übernehmen. Er hat beispielsweise draußen sein Spiel gefunden: Er hat das Kommando über das Spielehäuschen übernommen und gibt den Kindern Spielzeug raus, bzw. sammelt es wieder ein, ähnlich wie bei der Müllabfuhr. Nach einigen Erklärungen von mir wird das von den Kindern akzeptiert und Malte fühlt sich sichtlich wohl in dieser Rolle.

Und dann waren wir bei der Müllabfuhr

Erst mal haben draußen alle gewartet und ich bin mit Malte ins Büro gegangen, um uns anzumelden. Nachdem wir Warnwesten angezogen hatten, ging es zum Sortierband. Einige Mädchen haben sich erst mal die Nase zugehalten und gesagt: “Hier stinkts!“ Die Jungen haben sich interessiert umgeschaut und die großen Maschinen bestaunt.

Den von Malte gesammelten Müll hatten wir natürlich auch dabei. Nach dem Sortierband haben wir uns eines der Fahrzeuge näher angeschaut. Wir durften den Papiermüll hinten reinschmeißen und zusehen, wie er zerdrückt wird. Malte war der erste, der ins Führerhaus durfte, und konnte dann über einen Monitor die Kinder hinter dem Auto stehen sehen.

Er ist während der ganzen Zeit – die Führung dauerte eine Stunde – dem Mann, der uns alles gezeigt hat, nicht von der Seite gewichen. Der hat ihm viel Zeit gewidmet und alle seine Fragen beantwortet. Und das waren viele, für Malte ergaben sich ständig neue Fragen, die er sofort geklärt haben wollte. Man konnte ihm förmlich beim Denken zuschauen.
Leider habe ich kaum Fragen mitbekommen, weil es sehr laut war, ich auch auf die anderen Kinder achten musste und Fotos gemacht habe.

Er hat zum Beispiel gefragt, warum das Auto beim Rückwärtsfahren piepst. Er hat auf alle Fragen eine Antwort bekommen. Das muss toll für ihn gewesen sein, so ernst genommen zu werden! Am nächsten Tag habe ich den Mitarbeitern noch ein kleines Dankeschön vorbeigebracht und sie meinten, ob sie schon mal einen Arbeitsvertrag aufsetzen sollten. So ein interessiertes Kind, das auch schon so viel weiß, hätten sie noch nie erlebt. Das habe ich Malte und seinem Vater erzählt, sie haben sich beide gefreut und ganz stolz geschaut.
Von oben haben wir einen großen Container-Platz beobachtet und bekamen eine Reifenschreddermaschine erklärt, die Granulat für Sportplätze vorbereitet. Interessant!

Weiter ging es in die große Halle. Dort waren verschiedene große Stapel Müll sortiert. Malte durfte dann unseren gesammelten Müll auf die entsprechenden Stapel werfen. Er wusste sofort, was wohin gehört. Die Plastikflaschen waren zu Ballen gepresst und Malte wollte dann wissen, was damit weiter passiert.
Am besten aber hat allen der große Bagger gefallen, also der Müllgreifer, wie Malte mich sofort verbessert hat. Das hatte er unseren Führer schon gefragt. Der Müllgreifer hat den Papiermüll in eine Presse geworfen, so dass auch dort gepresste Ballen entstanden. Malte durfte dann mal eine einzelne Pappe in die Hand nehmen, die war ganz leicht. Dann sollte er einen gepressten Ballen versuchen anzuheben, das ging nicht. Der hatte 350 kg.

Und Malte durfte tatsächlich in die Kabine des Müllgreifers einsteigen und hochfahren, so dass er von oben alles erkennen konnte. Er bekam die Hebel erklärt und konnte sie sogar bedienen. Ich war so gerührt bei seinem strahlenden Gesicht, dass mir fast die Tränen kamen. Für ihn ging ein Traum in Erfüllung! Ich habe ihn noch nie so zufrieden, hoch konzentriert, motiviert, wissbegierig,… mir fehlen weitere Worte, erlebt. Toll, das zu sehen!

 

Die LKW-Waschanlage konnten wir leider nicht sehen, weil dort gerade der TÜV war. Aber wir haben noch gesehen, wie ein LKW von Hand gewaschen wurde und wo sie betankt werden. Am Ende hat jeder eine kleine Mülltonne, mit einem Luftballon drin, geschenkt bekommen.
Als wir anschließend vor dem Gelände standen und auf die Eltern gewartet haben, hat Malte beklagt, dass es schon vorbei war. Es gäbe noch so viel zu sehen, er wollte noch die große LKW-Waage erklärt bekommen, er wollte noch auf das untere Gelände,…
Und am nächsten Tag hat er mich sofort gefragt, wann wir zur Müllverbrennungsanlage fahren. Das wird wohl unser nächster Termin. Seine große Wissbegierde ist noch nicht gestillt!
Ricos Mutter hat bei dem Ausflug geholfen und war ganz fasziniert, wie sich ihr Sohn verhalten hat: Er war die ganze Zeit hoch motiviert, er hat konzentriert zugehört und Fragen gestellt und hat sich nicht gelangweilt! Er ist auch sehr an Technik interessiert und braucht viel „Input“. Den hat er diesmal bekommen.
Naomi war bei diesem Ausflug die Jüngste, hatte aber ihren Vater dabei. Das war schon gut, weil sie Angst vor den vielen Wespen hatte, die durch den Müll angezogen wurden. Sie war einen Tag vorher dreimal gestochen worden. Auch solche Ängste muss man dann berücksichtigen. Aber auch sie erzählte hinterher, dass es ihr gefallen hätte.
Nora hat sich alles interessiert angeschaut aber sonst wenig dazu gesagt. Ich kann nicht einschätzen, was sie von diesem Ausflug für sich mitgenommen hat.
Schade, dass Pascal nicht dabei war. Aber unsere Angebote sind freiwillig und er wollte nicht mit. Er hat noch wenig Selbstvertrauen gegenüber Neuem. Es wären auch durchaus motorische Herausforderungen für ihn dabei gewesen, wie zum Beispiel die steile Treppe zur Sortieranlage.
Den restlichen Vorschulkindern hat es gut gefallen, auch da waren Kinder dabei, die sich besonders für Technik und Fahrzeuge interessieren. So spielt Sarah, als Maltes beste Freundin, schon lange mit ihm Rollenspiele zum Thema Müllabfuhr.

Mir persönlich hat der Ausflug sehr gut gefallen. Ich habe mich gefreut, dass die Mitarbeiter der Firma sich so ernsthaft, geduldig und intensiv, besonders mit Malte,  beschäftigt haben. Sein größter Wunsch ging in Erfüllung und er spielt seitdem seine Rollenspiele zu diesem Thema noch intensiver und detaillierter. Die anderen Kinder können nun vieles besser verstehen und spielen gerne mit.
Am nächsten Tag haben mir die Erzieher der Räubergruppe erzählt, dass die Kinder im Morgenkreis ganz viel von ihrem Ausflug erzählt haben, teilweise bis ins kleinste Detail.

Ich habe dann ganz schnell Fotos ausgedruckt und mit Malte ein Plakat gemacht, um auch den anderen Eltern unsere Arbeit transparent zu machen. Die Fotos kommen außerdem später in die Portfolios der Kinder, nicht nur von diesem Ausflug, sondern von unserem gesamten Projekt. So können sie zeigen, was sie alles geleistet oder erlebt haben.
Malte durfte die Fotos für das Plakat aussuchen und aufkleben, danach hat er noch kleine Texte zu mehreren Bildern geschrieben, zum Beispiel „Das ist der Müllgreifer“. Er schreibt gerne selber und ich habe ihm die Buchstaben genannt oder, wenn er sie nicht kannte, vorgeschrieben und er hat sie abgeschrieben. Als es ihm zu anstrengend wurde, habe ich seine Kommentare geschrieben und er hat sie noch zum passenden Bild geklebt. Er war stolz, schon so gut schreiben zu können. Und er konnte sich an erstaunlich viele Einzelheiten erinnern, besonders Fachausdrücke, wie den Müllgreifer.

Zwischenfazit:

Bis jetzt bin ich mit dem Verlauf meines Projektes ganz zufrieden, auch wenn sich durch die Schließungszeit und die Eingewöhnung der neuen Kinder das ganze etwas in die Länge zieht. Ich hoffe, dass die anderen Kinder an ihren Themen auch noch Interesse haben, wenn wir uns dann damit beschäftigen.

Ich konnte besonders in Maltes Verhalten eine Besserung feststellen, er wirkt ausgeglichener und zufriedener. Die anderen Kinder in seiner Gruppe haben keine Angst vor ihm und haben sein Spiel teilweise schätzen gelernt. Ich konnte beobachten, dass sie ihn sogar als Experten herangezogen haben. Er fällt trotzdem auch oft in alte Muster zurück, indem er Grenzen überschreitet oder bestimmen will. Aber alle bemühen sich, ihm andere Möglichkeiten aufzuzeigen, wenn er etwas erreichen möchte oder sauer ist. Er wird aufgefordert, selber Lösungen zu finden, und das funktioniert.
Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass es ihm zur Zeit etwas besser geht. Ich bin außerdem oft im Austausch mit den Eltern und die schätzen unsere Arbeit sehr. Sie freuen sich, dass wir ihm seine Wünsche erfüllen und ihn ernst nehmen und unterstützen, wie er ist.

Pascal fehlt es nach wie vor an Selbstvertrauen. Seit seinem Wechsel zu den Räubern verweigert er jegliche AGen, Angebote oder Ausflüge. Er muss erst mal in seiner neuen Umgebung ankommen. Damit ist er gefordert genug und außerdem sind unsere Angebote freiwillig. Ich hätte ihn auch selber fragen können, warum er nicht mit möchte, vielleicht hätte er noch eine ganz eigene Antwort gehabt.
Er hat mich aber bei den Rätseln überrascht. Wie weit er schon zählen kann und damit ein Zahlenbild malen kann. In ihm steckt viel mehr, als man auf den ersten Blick sieht. Ich hoffe, dass er bei seinem gewählten Angebot, Musik, so richtig aus sich heraus gehen kann.

Rico zeigt sich bei den bisherigen Angeboten immer hoch motiviert und sehr interessiert. Er hat jedes mal begeistert und intensiv mitgemacht, von Langeweile keine Spur. Er möchte gerne viel erleben und lernen, wozu er hier die Gelegenheit bekommt.

Naomi ist ein sehr zurückhaltendes, ruhiges Mädchen. Ich musste sie selber erst mal besser kennen lernen. Bisher ist es mir nicht gelungen, sie als Expertin zu gewinnen, obwohl ihre Ideen, wie man Probleme lösen kann, doch schon beeindruckend waren. Davon haben sich die anderen Kinder hoffentlich etwas abgeschaut. Sie zeigte bisher besonderes Interesse beim Bogenschießen und ist auch dort motorisch schon sehr weit, obwohl sie die jüngste ist. Ihr Wunsch, Seile, folgt am Schluss.

Nora habe ich bisher noch am wenigsten kennen gelernt. Sie ist oft nicht da, so fehlte sie in der gesamten Ferienzeit und hat beim Bogenschießen nicht mitgemacht. Sie ist recht still und gibt wenig von sich preis. Sie beobachtet viel und nimmt dabei offenbar ganz viel auf. Der Ausflug zur Müllabfuhr war bestimmt auch für sie eine große Erfahrung, aber ich kann nur schwer einschätzen, was sie daraus für sich mitgenommen hat. Sie in ihrem Freundeskreis zu unterstützen ist schwierig, wenn sie so viel fehlt. Dafür finden auch die Treffen der „Truppe“ zu unregelmäßig statt. Das muss ich weiter im Auge behalten.

So ist mein Ziel mit den eventuell neuen Freundschaften bisher nicht in Erfüllung gegangen. Sie haben sich bisher nicht näher angefreundet, aber hatten gemeinsam Spaß an unseren Angeboten. Hingegen konnten die anderen Kinder schon von den Bedürfnissen der höher begabten Kinder profitieren:
Die Rätselhefte werden regelmäßig als Kopiervorlagen für Arbeitsblätter genutzt, es gibt einen fest eingerichteten Bogenschießplatz in unserer Einrichtung mit entsprechendem Equipment und der erste Ausflug für alle Vorschulkinder war schon erfolgreich.

Manches gestaltet sich für mich schwierig, da alle Kinder jetzt in der Räubergruppe sind. Ich bin daher auf die Mithilfe und die Rückmeldungen der anderen Erzieherinnen angewiesen, das klappt bisher sehr gut. Ich hoffe, dass ich so das Projekt noch gut zu Ende bringen kann.
Ich würde die verschiedenen Themen gerne noch intensiver bearbeiten, um zu sehen, welche Ideen den Kindern spontan noch kommen und diese verfolgen.

Aussichten:

Ich möchte auf jeden Fall noch mit Malte nach Leverkusen zur Müllverbrennungsanlage, um seinen nach wie vor großen Wissensdrang zu diesem Thema weiter zu befriedigen, und danach noch die Wünsche der anderen Kinder erfüllen.

Als nächstes wäre das Thema Musik dran, das ich mit einer Erzieherin aus der U3-Gruppe  gemeinsam machen möchte. Sie ist unsere Expertin für Musik und vielleicht können wir daraus ein Angebot für die Vorschulkinder oder auch altersgemischt machen, so dass wieder andere davon mit profitieren. Mit Musik kenne ich mich persönlich gar nicht aus und lerne bestimmt selber noch ganz viel. Vielleicht können wir auch zu einer Aufführung gehen.
Am Ende wäre noch Naomis Wunsch: Seile. Ich habe mir schon Seile und Schnürsenkel besorgt, mein Mann hat mir seine Feuerwehrbücher geborgt, in denen verschiedene Knoten gezeigt werden und wofür man sie braucht – und mal sehen, welche Ideen den Kindern zwischendurch noch kommen. Vielleicht ergibt sich auch noch etwas ganz anderes oder Neues. Da bin ich für alles offen.

Siehe auch: Förderung in Kleingruppen – Möglichkeiten und Vorteile

Und wie es weiter ging, lesen Sie hier:

Malte und seine Fünfergruppe machen weiter

 

Datum der Veröffentlichung: März 2021
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